Interaktive AGILEA-Abschlussveranstaltung mit Organisations- und Jugendforscher Dr. Kilian Hampel
Dr. Kilian Hampel bei seinem Vortrag im Q-Space in Dillingen. Foto: Landkreis Saarlouis - Ulrike Paulmann
Was muss die Arbeitswelt konkret leisten und vorhalten, um Agilität als Lernkultur zu verankern? Welche Bedarfe, aber auch Ressourcen bringen junge Menschen mit? Was können Bildungsträger für das Lernen der Zukunft tun? Diese und viele andere Fragen standen kürzlich im Zentrum der Abschlussveranstaltung des Projektes AGILEA („Agile Lern- und Arbeitswelten im Landkreis Saarlouis“) im „Q Space“ in Dillingen.
Für diese interaktive Veranstaltung hatten die Verantwortlichen den bekannten Organisations- und Jugendforscher Dr. Kilian Hampel gewinnen können. Er berichtete in seinem Impulsvortrag über aktuelle Trends in der Jugendforschung. Im Anschluss erarbeiteten die etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter AGILEA-Kooperationspartner wie auch Vertreterinnen aus dem Bildungsbereich und der Wirtschaft - in Workshops Antworten auf die eingangs genannten und viele weitere Fragestellungen. Projektleiterin Daniela Suffel bilanzierte: „Die Thesen und Erkenntnisse von Dr. Hampel waren sehr inspirierend und hochspannend, gerade auch für die Workshops. Ich freue mich sehr, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich hieran so engagiert beteiligt haben.“
Ziel des Projektes AGILEA, das vor zwei Jahren gestartet ist, war, ein Netzwerk aufzubauen, das die zukünftige Lern- und Arbeitswelt in der Region attraktiv und zugänglich machen soll. Es wurde durch ein Bundesprogramm gefördert. Zusätzlich wurden Konzepte und Handlungsempfehlungen für eine zukünftige, agilere Lern- und Arbeitswelt erarbeitet. AGILEA endete nun Ende Februar mit dem Auslaufen der Entwicklungsphase. Für eine mögliche darauffolgende Umsetzungsphase gab es aufgrund der Bundeshaushaltslage keine Förderzusage.
Im ersten Projektzeitraum konnten viele wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, berichtet Projektleiterin Daniela Suffel. So wurde unter anderem sehr deutlich, dass eine themen- und arbeitsfeldübergreifende Netzwerkarbeit zentral ist für den Erfolg der Arbeit und das Lernen der Zukunft. Eine weitere Erkenntnis war, dass Künstliche Intelligenz schon heute ein wichtiges Instrument sein kann und auch sein soll, um Informationsfülle zu vereinfachen und um zu helfen, individuelle Weiterbildung zu planen. Auch das Motto „weniger ist mehr“ spielt eine wichtige Rolle: Statt immer mehr Angeboten braucht es Vernetzung und eine zentralisiertere Vermittlung von Inhalten, so ein weiteres Fazit.
Der Saarlouiser Landrat Patrik Lauer sieht in dem Projekt AGILEA einen wichtigen zukunftsweisenden Weg für den Industrielandkreis: „Ich bin weiterhin der festen Überzeugung, dass ein erfolgreicher Transformationsprozess, wie wir ihn derzeit in der Region in allen Höhen und Tiefen durchleben, nur beschritten werden kann, wenn die Themen Weiterqualifizierung und Vernetzung professionell an einem Ort angegangen werden. Dafür hat dieses Projekt wertvolle Impulse gegeben, die nun im Rahmen des ,Zukunftsraumes Saar‘ weiter vertieft werden.“
Alle Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus zwei Jahren AGILEA sollen nämlich mit in die weitere Projektarbeit und Zusammenarbeit mit den Unternehmen des Landkreises durch die Wirtschaftsförderung im Landkreis Saarlouis einfließen. Hier findet auch das Netzwerk aus Kooperationspartnern eine neue Heimat. Und die konkreten Ergebnisse und erarbeiteten Themen aus dem letzten Workshop mit Dr. Kilian Hampel? Diese sollen eine Grundlage sein für die Weiterführung der Idee von „MakerMobile“ und „MakerSpace“ durch die Wirtschaftsförderung des Landkreises Saarlouis und Kolping Bildung. Beim „MakerMobile“ handelt es sich um einen umgebauten Truck der Kolping Bildung und der Wirtschaftsförderung, der Themen der neuen Arbeitswelt, Qualifizierung und Bildung der Zukunft anfassbar und erlebbar macht und mobil an Schulen und in Gemeinden bringt; der „MakerSpace“ ist das stationäre Äquivalent dazu.