Kreisumweltpreis 2010
„Bürger und Gruppen gestalten markante Punkte in ihren Orten unter ökologischen Gesichtspunkten“ – unter diesem Motto stand der Kreisumweltpreis 2010.
Aus der Gruppe von sieben Bewerbern sprach der Kreistag gemäß der Empfehlung des Kreistagsausschusses für Umwelt, Naherholung und Landwirtschaft den mit 1200 Euro dotierten ersten Preis Martin Spies aus Friedrichweiler zu. Mit dem Preisgeld von jeweils 700 Euro wird die Arbeit der von Gerhard Fischer geleiteten Bürgerwerkstätten in Berus und in Bisten honoriert.
Kreisbeigeordnete Esther Woll überreichte in einer Feierstunde im Landratsamt Saarlouis Urkunden und Preisgeld.
Ein Dankeschön für beispielhaftes Handeln sprach Otmar Weber, Leiter der Agentur Ländlicher Raum im Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft dem Ortsvorsteher von Friedrichweiler, Martin Spies, seinen Mitmachern Norbert Spindler und Hans Remark sowie dem Helferteam, wie auch Gerhard Fischer und den in Berus von Dieter Wigand und in Bisten von Joachim Sauder angeführten Bürgerwerkstätten samt der Helfermannschaft aus.
Für die Anlage der Trockenmauer kam regional vorhandener Natursandstein zum Einsatz. Bei der Bepflanzung wurde unter Verzicht auf Dünger, Fungizide und Pestizide auf einheimische, standortgerechte Arten zurückgegriffen und dabei auch die Artenvielfalt gestärkt. Kurze Wege bei der Anlieferung von Material wirkten sich umweltschonend aus. „Wir erhoffen uns einen Vorbildcharakter für Privatgärten im Dorf und können vielleicht das Interesse anderer Gemeindeteile wecken. Auf jeden Fall erfährt die Grünfläche in exponierter Lage im Dorf eine Aufwertung“, sagt Preisträger Spies.
In Friedrichweiler wurde der Ortseingang in der Differter Straße unter ökologischen Gesichtspunkten neugestaltet. Dass dieses Projekt gewonnen hat, freut mich besonders, da es von mir, der Agentur ländlicher Raum, finanziell gefördert wird“, erklärte Otmar Weber der Festversammlung im Landratsamt.
"Lebenswerte und liebenswerte Dörfer zu gestalten und zu erhalten ist bei den Bürgerwerkstätten in Berus und Bisten Ziel und Leidenschaft; ohne letztere geht es auch nicht“, meinte Otmar Weber bei der Würdigung der zweiten Preisträger. Ideenreichtum und auch das Vermögen andere zum Mitmachen zu engagieren sprach er auch Gerhard Fischer zu.
Bei allen Projekten stellte Weber die typischen Eigenschaften des Saarländers fest: „Machen“. Nachbarschaftshilfe, die Mitmacher und Macher im Dorf, die ehrenamtlich Tätigen sind laut Weber das Rückrat einer lebenswerten Gesellschaft. Dass freiwillige Arbeit manchmal mehr „Lohn“ bringe als es der berufliche Alltag vermag, sei gerade für die Herausforderungen der Zukunft von großer Bedeutung, führte der Laudator weiter aus.
Man brauche solche Vorbildprojekte wie in Friedrichweiler, Berus und Bisten, um andere Ortsvorsteher neidisch zu machen. „Neid ist eine nicht zu unterschätzende Quelle der Arbeitswut“, scherzte Weber. Er gratulierte den Preisträgern auch im Namen von Wirtschaftsminister Dr. Christoph Hartmann und signalisierte Unterstützung durch die Agentur ländlicher Raum.
An Ausstellungswänden dokumentierten die drei Preisträger die Planung, Fortschritt und das Ergebnis der Ortseingangsgestaltungen.
Der Schulchor der Martin-Luther-King-Schule mit Solistin Giovanna Russello, geleitet von Birgit Scherrmann und assistiert von Karl-Heinz Kiefer, gestaltete die Umweltpreisverleihung musikalisch mit dem Earth-Song von Michael Jackson, Merry Christmas von John Lennon und Simply the best von Tina Turner.