Verleihung des Kreisumweltpreises 2014
„Die artgerechte Haltung in der Kleintierzucht“ lautete das Motto des Kreisumweltpreises 2014. Angesprochen waren damit in erster Linie Kleintierzüchter im Sinne von Nutztierhaltern, insbesondere lokale Züchtervereine sowie organisierte und private Einzelzüchter von Groß- und Wassergeflügel, Hühnern und Zwerghühnern, Kaninchen, Schafen, Ziegen und Schweinen. Dreizehn ambitionierte Bewerbungen gingen im Zuge der Preisauslobung bei der Kreisverwaltung ein. Der Kreistagsausschuss für Umwelt, Naherholung und Landwirtschaft hat aus den Vorschlägen drei Gewinner gekürt, denen in einer Feierstunde im großen Sitzungssaal des Landratsamtes der Umweltpreis sowie das gewonnene Preisgeld von Landrat Patrik Lauer und Umweltminister Reinhold Jost ausgehändigt wurden.
Bereits zum 27. Mal war der Landkreis Saarlouis in diesem Jahr Ausrichter des Kreisumweltpreises. Das sei ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sich der Landkreis das Thema Nachhaltigkeit schon sehr früh auf die Fahnen geschrieben habe: „Artenvielfalt sowie Umwelt-, Klima- und Tierschutz sind erklärte Ziele des Landkreises. Unser Kreisumweltpreis ist der richtige Weg, um nicht nur den Menschen zu danken, die auf beispielhafte Weise Verantwortung gegenüber der Natur beweisen, sondern auch um Nachhaltigkeit im öffentlichen Bewusstsein stärker zu verankern“, betonte Landrat Lauer bei der Begrüßung der Gäste.
Diesmal lagen als Bewertungskriterien vor allem die Punkte art- und umweltgerechte Haltung, die Erhaltung von seltenen, alten Haustierrassen und Vermittlung von Wissen über Tiere, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen zu Grunde. Der Gisinger Klaus-Peter Lotter hat es geschafft, den Kreistagsausschuss von seiner Zucht des Sundheimer Huhns zu überzeugen. Es gilt als älteste deutsche Zwiehuhnrasse, eine Art, die hohe Mästbarkeit und hohe Legeleistung vereint. Trotz seiner Leistungsfähigkeit zählt das Sundheimer Huhn zu den bedrohten Hühnerrassen und erscheint auch auf der sogenannten „roten Liste“, dem Verzeichnis gefährdeter Nutztierrassen. „Es freut mich ganz besonders, dass sich Herr Lotter so engagiert für den Fortbestand und die artgerechte Haltung dieser Hühnergattung einsetzt. Das Sundheimer Huhn ist eine erhaltenswerte Rasse“, betonte der Umweltminister im Zuge der Preisverleihung des ersten Platzes, der mit einem Preisgeld von 1300 Euro dotiert ist.
Der zweite Platz und 800 Euro Preisgeld gingen nach Reisbach. Dort betreibt Norbert Hessedenz eine besonders artgerechte Form der Geflügel- und Schafhaltung.
Über den dritten Platz und 500 Euro freute sich Familie Ruf aus Roden. Die drei Familienmitglieder betreiben Hand in Hand in ihrem Nutzgarten eine „Kleintierhaltung wie zu Zeiten der Großeltern“ – so der originelle Titel des Bewerbungsschreibens. Kaninchen, Hühner und Gänse fühlen sich in der natürlichen Umgebung mit viel Auslauf pudelwohl. Damit konnten sie auch Ausschuss und Kreistag für sich gewinnen.
„Alle Teilnehmer haben bemerkenswerte Leistungen erbracht und sind Vorbilder in Sachen artgerechte Tierhaltung“, unterstrich der Landrat mit der gleichzeitigen Ermunterung an alle Bewerber, ihre Vorzeigeprojekte weiterzuführen und eventuell noch auszubauen, „denn der Schutz unserer Natur und unserer Umwelt ist eine Daueraufgabe, bei der wir alle gemeinsam anpacken müssen“, so Lauer. Dem pflichtete auch Minister Reinhold Jost bei: „Unsere Natur als lebensnotwendige Grundlage zu erhalten ist ein Ziel, dem wir uns alle widmen müssen. Dies kann auf ganz verschiedene Arten erfolgen. Alle Bewerber des diesjährigen Kreisumweltpreises tragen dazu ganz maßgeblich bei.“ Verbunden mit einem herzlichen Dankeschön überreichten Landrat und Minister an alle Bewerber eine Urkunde und ein kleines Präsent. Für musikalische Hochgenüsse sorgten Pierre und Pablo Hubertus an Gitarre, Geige und Klavier.
Landrat Patrik Lauer (rechts) und Umweltminister Reinhold Jost (links) mit den diesjährigen
Umweltpreisträgern Aloisia, Thorsten und Rolf Ruf, Norbert Hessedenz und Klaus-Peter Lotter (von links)