„Freiherr-vom-Stein-Medaille“ im Landkreis Saarlouis verliehen
Die Geehrten mit Minister Reinhold Jost (1. von rechts) und Landrat Patrik Lauer (1. von links). Foto: Ministerium für Inneres, Bauen und Sport - Florian Färber. Für große Verdienste um die kommunalpolitische Selbstverwaltung haben sieben Personen aus dem Landkreis Saarlouis von Innenminister Jost die „Freiherr-vom-Stein-Medaille“ erhalten.
„Die Geehrten haben mit ihrem herausragenden Engagement maßgeblich dazu beigetragen, dass das Saarland heute als lebenswerte und attraktive Heimat für die Bürgerinnen und Bürger Bestand hat. Wir brauchen Menschen wie sie, die sich ehrenamtlich einsetzen, damit die saarländischen Städte und Gemeinden alle Herausforderungen meistern. Nur gemeinsam können wir Lösungen finden und weiter zusammenwachsen“, sagte Minister Jost in seiner Laudatio.
„Diese Aufgabe ist sicher keine einfache, denn sie erfordert Zeit, Kraft, Ausdauer und manchmal auch starke Nerven. Deshalb haben Ruth Helling, Jutta Fellinger, Günter Hild, Fred Metschberger, Armin Weisgerber, Robert Michalik und Norbert Bettinger größten Respekt und höchste Anerkennung für ihre jahrzehntelangen Aktivitäten in der Kommunalpolitik verdient. Es freut mich daher sehr, diese Einsatzbereitschaft mit der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Medaille nun auch entsprechend angemessen würdigen zu dürfen.“
Landrat Patrik Lauer: „Die kommunale Ebene gilt nicht ohne Grund als die bürgernächste Art der Politik: Sie ist das Fundament unserer Demokratie. Kommunale Selbstverwaltung ist ein extrem hohes Gut, denn die Akzeptanz von Entscheidungen vor Ort ist dann am größten, wenn sie durch Partizipation erzielt werden. Unsere Preisträgerinnen und Preisträger haben durch ihr jahrzehntelanges Engagement maßgeblich dazu beitragen, dass die Menschen im Landkreis Saarlouis Vertrauen in das Funktionieren einer lebendigen Demokratie fassen können. Sie sind echte Wahrer unseres Gemeinwesens und der Kitt, der unser System zusammenhält.“
Landrat Patrik Lauer begrüßt die Gäste. Foto: Ministerium für Inneres, Bauen und Sport - Florian Färber. Die Geehrten:
Ruth Helling
Bereits 1996 zog Ruth Helling in den Gemeinderat Rehlingen-Siersburg ein, dem sie 23 Jahre lang angehörte. Ab 2004 übernahm sie zunächst das Amt der Beigeordneten in der Gemeinde, bevor sie 2014 für fünf Jahre sowohl Ortsvorsteherin von Fremersdorf als auch Mitglied im Haupt-, Personal- und Finanzausschuss wurde. Zudem arbeitete sie elf Jahre (2009 bis 2020) im Ortsrat Fremersdorf mit.
Jutta Fellinger
Seit 1999 engagierte sich Jutta Fellinger im Gemeinderat Bous. Dort führte sie von 2004 bis zur ihrem Ausscheiden aus dem Gremium 2024 den Vorsitz über die SPD-Fraktion. Ab 2004 war sie für fünf Jahre Erste Beigeordnete in der Gemeinde, zehn Jahre später übernahm sie dann das Amt der Beigeordneten. Diese Position hatte sie ebenfalls bis 2024 inne. Ab 1999 brachte sie sich außerdem im Ausschuss für Finanzen-, Personal- und Verwaltungsangelegenheiten und ab 2004 im Ausschuss für den Eigenbetrieb „Freizeit und Kultur“ ein. Darüber hinaus betätigte sich Jutta Fellinger nicht nur ehrenamtlich als 1. Vorsitzende des Vereins für Städtepartnerschaft und Zusammenarbeit und als 2. Vorsitzende des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr, sondern organisierte auch über viele Jahre den jährlichen Kinder-Kleiderbasar und rief den monatlichen Senioren-Kaffeenachmittag ins Leben. Zusätzlich arbeitete die Versichertenberaterin der Deutschen Rentenversicherung als ehrenamtliche Richterin beim Sozialgericht.
Günter Hild
Günter Hild war 21 Jahre im Ortsrat von Wohnstadt aktiv. Anschließend brachte er sich zehn Jahre lang im Gemeinderat Überherrn ein. Von 2009 bis 2024 schließlich kümmerte er sich auch als Ortsvorsteher um seine Heimatkommune. Des Weiteren gehörte Günter Hild dem Vorstand der SSV Eintracht Überherrn, der Kommission „Bauen und Liegenschaften“ des Saarländischen Fußballverbandes sowie dem Verwaltungsrat der Pfarreiengemeinschaft Überherrn an. Hervorzuheben ist unter anderem auch sein maßgeblicher, erfolgreicher Einsatz für den Erhalt des Wohnstadtfestes und die Gründung und Führung der Bürgerwerkstatt Wohnstadt.
Fred Metschberger
Unter dem Vorsitz von Fred Metschberger wurde 1984 der FDP-Ortsverband Gresaubach gegründet. Fünf Jahre später zog er in den Ortsrat ein, in dem er, mit einer kleinen Unterbrechung zwischen 1993 und 1994, bis heute mitwirkte. 1989 begann gleichzeitig seine Tätigkeit als Ortsvorsteher, die er zunächst bis 1993 ausübte. Von 1994 bis 1999 erfüllte er dann die Aufgaben des stellvertretenden Ortsvorstehers. Ab 2009 widmete er sich wiederum erneut als Ortsvorsteher den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger seines Heimatorts. Bereits ein Jahr zuvor wurde er außerdem Mitglied des Gemeinderats Lebach, des Finanz- und Personalausschusses sowie des Rechnungsprüfungsausschusses. Aus letzterem schied er dann 2019 aus. Im selben Jahr wurde er zum ehrenamtlichen Beigeordneten in Lebach ernannt. Sieben Jahre zuvor hatte er darüber hinaus den Vorsitz über die FDP-Stadtratsfraktion übernommen.
Fred Metschberger war jedoch nicht nur Gründungsvorsitzender des FDP-Ortsverbands, sondern auch der Vereinsgemeinschaft Gresaubach (1991), für die er später als Geschäftsführer arbeitete. Dementsprechend groß war seine Aktivität in der Vereinslandschaft: so hatte er beispielsweise die Position des Schriftführers, Kassierers und Vorsitzenden im Musikverein „Harmonie Gresaubach“ 18 Jahre lang inne, führte den Vorsitz über den VdK-Ortsverband und war daneben unter anderem auch im Hundesportverein, in der Kulturgemeinschaft, im Obst- und Gartenbauverein, im Sportclub 1930 Gresaubach, im Historischen Verein und beim Deutschen Roten Kreuz tätig. Ab 2009 arbeitete er zudem in Aufsichtsrat der Lebacher Grundstücksgesellschaft mbH mit.
Armin Weisgerber
Schon vor fast vier Jahrzehnten, im Jahr 1986, wurde Armin Weisgerber Mitglied im Gemeinderat. Abgesehen von einer kurzen Unterbrechung zwischen 1989 und 1991 war er dort insgesamt 31 Jahre lang aktiv, davon 15 als Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion. Während seiner Zeit im Gemeinderat gehörte er auch durchgehend dem Bauausschuss an. Von 1994 bis 2004 wirkte er darüber hinaus im Ortsrat Schwarzenholz mit. Danach erfüllte er bis 2017 die Aufgaben und Pflichten des Ersten Beigeordneten der Stadt. Fünf Jahre lang bekleidet er zudem das Amt des Ortsvorstehers in Schwarzenholz (1994 bis 1999). Neben seinem kommunalpolitischen Engagement führt Armin Weisgerber zusätzlich den Vorsitz über den Shanty-Chor Saar/Ensdorf.
Robert Michalik
Während seiner Zeit im Gemeinderat (1989 bis 1999 und 2002 bis 2024) hat Robert Michalik in zahlreichen Ausschüssen mitgearbeitet. Im Einzelnen waren das die Ausschüsse für Nachhaltigkeit, Ökologie und Verkehr, Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Tourismus, Familie, Soziales, Schule und Sport sowie der Personal, Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschuss. Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten führte er in seiner Funktion als Jugendschöffe am Amtsgericht Saarbrücken (2008 bis 2016 und 2018 bis 2023) und als erster Vorsitzender des Angelsportvereins Fraulautern (seit 2016) aus. Dabei machte er den Verein überregional insbesondere mit dem Angebot des Inklusionsfischens bekannt.
Norbert Bettinger
Seit 1979, also 45 Jahre lang, war Norbert Bettinger Mitglied des Gemeinderats. Im Ortsrat Hemmersdorf brachte er sich 15 Jahre ein (1989 bis 1994 und 2004 bis 2014). Von 1984 bis 2019 übernahm er die Funktion des Beigeordneten beziehungsweise Ersten Beigeordneten und von 2004 bis 2014 die des Ortsvorstehers von Hemmersdorf. In den vergangenen fünf Jahren engagierte er sich zudem im Haupt-, Personal- und Finanzausschuss.
Zum Hintergrund:
Die „Freiherr-vom-Stein-Medaille“ ist eine Auszeichnung, die das Saarland an Bürgerinnen und Bürger verleiht, die sich um die kommunale Selbstverwaltung verdient gemacht haben. Die Auszeichnung wurde am 14. September 1989 vom saarländischen Ministerpräsidenten gestiftet. Alle zwei Jahre werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich bei der Ausübung ihrer ehrenamtlichen kommunalpolitischen Tätigkeit oder ihres Amtes besondere Verdienste um die kommunalpolitische Selbstverwaltung erworben haben.
Pressemitteilung des Ministeriums für Inneres, Bauen und Sport