Preisverdächtig: Die Lese- und Schreibwerkstatt Nalbach ist für den Deutschen Lesepreis 2025 nominiert
In der Lese- und Schreibwerkstatt Nalbach bringen Christine Sinnwell-Backes und ihr Team interessierten Kindern und Jugendlichen die Freude am Lesen näher. Foto: Lese- und Schreibwerkstatt Nalbach Lesen ist mehr als ein schönes Hobby: Wer lesen kann, erschließt sich buchstäblich die Welt und hat bessere Startchancen für die Zukunft. Trotzdem kann rund ein Viertel der Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend lesen und schreiben – und holt diesen Rückstand auch später nicht mehr ein. Beim Deutschen Lesepreis stehen daher Menschen im Fokus, die mit besonderem Engagement und kreativen Ideen die Leseförderung in Deutschland vorantreiben. Sie zeigen täglich, wie wichtig das Lesen ist – und wieviel Spaß es macht.
Insgesamt 50 Projekte und Personen aus fast 400 Bewerbungen sind in fünf Kategorien für die Shortlist ausgewählt worden. Darunter: die Lese- und Schreibwerkstatt aus Nalbach, eine Kooperation zwischen dem Landkreis Saarlouis und der Gemeinde Nalbach.
Das Projekt zeichnet sich durch seine vielfältige Ausrichtung rund um die Leseförderung aus. Kinder und Jugendliche lernen hier, wie spannend es sein kann, in Bücherwelten einzutauchen. Neben den wöchentlichen Gruppenstunden für Kinder und Jugendliche gibt es monatlich auch einen Mangaworkshop. Über das Jahr verteilt finden Autorenbegegnungen und interessante Workshops statt. Die Teilnahme an der Lese- und Schreibwerkstatt ist für die Kinder und Jugendlichen kostenlos. Saarlandweit ist es das erste Projekt, das für den Deutschen Lesepreis nominiert ist.
Der mit insgesamt 25.000 € dotierte Deutsche Lesepreis ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung und wird 2025 zum 12. Mal verliehen. In Zentrum stehen diejenigen, die oftmals im Hintergrund dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche echte Zukunftschancen erhalten. Denn nur wer lesen kann, hat die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Der Preis wird unterstützt von Schirmfrau und Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth sowie den Kategoriepartnern Arnulf Betzold GmbH, Deutscher Städtetag und Deutsche Fernsehlotterie, Fröbel e. V. und PwC-Stiftung.
Astrid Kießling-Taşkın, Vorständin der Commerzbank-Stiftung, betont: „Auch in diesem Jahr haben uns wieder viele spannende Projekte erreicht. Die Auswahl ist uns noch nie so schwergefallen. Aber die Fülle an Bewerbungen hat auch ein Gutes: Sie zeigt, wie bunt Leseförderung sein kann und mit welchem Herzblut viele Menschen daran arbeiten, Kindern und Jugendlichen eine echte Chance für ihr Leben zu geben. Dieser Preis ist eine Notwendigkeit, weil es noch immer viel zu viele Heranwachsende gibt, die nicht lesen können. Das müssen wir der Öffentlichkeit klar machen, denn das ist kein individuelles Problem, sondern betrifft uns alle.“
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, ergänzt: „Wer glaubt, heutzutage sei das Lesen nicht mehr so wichtig, irrt. Auch in der digitalen Welt gilt: Nur wer lesen kann, navigiert sicher durch das Labyrinth aus Informationen und Nachrichten. Egal ob im Privaten, in Schule, oder Job: Lesen ist die Grundvoraussetzung, um die Welt zu verstehen und sich in ihr zu behaupten. Und so geht Leseförderung in Deutschland: Die Bandbreite der Nominierten zeigt, wie vielfältig und erfolgreich und vor allem wie notwendig Leseförderung ist. Und die ausgezeichneten Projekte laden zur Nachahmung und Wiederholung ein – denn: nur mit einer breiten Leseförderung in allen gesellschaftlichen Bereichen gelingt es uns, dass jedes Kind und jeder Jugendliche Zugang zum Lesen findet.“
Christine Sinnwell-Backes, Projektleiterin der Nalbacher Lese- und Schreibwerkstatt: „Wir freuen uns sehr über die Nominierung für den Deutschen Lesepreis, denn wir setzen uns seit fast 20 Jahren dafür ein, Kinder und Jugendliche für die Welt der Bücher zu begeistern. In unserer Lese- und Schreibwerkstatt erfahren sie, wie schön es ist, in einer Gruppe Geschichten und Bücherwelten zu entdecken. Wir wollen die Freude an der Sprache erlebbar und begreifbar machen. Dazu denken wir uns immer wieder neue Aktionen aus, um die Zugänge zu Büchern vielseitig und immer wieder faszinierend zu gestalten.“