Zukunftswerkstatt „Schulwegplanung“ am MPG Saarlouis: Projektgruppe präsentiert Neuerungen

Veröffentlicht am: 02.10.2024

MPG Straße 1Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis präsentierten gemeinsam mit Schulleiter Christian Bravo Lanyi die Umsetzung der Schulwegplanung. Foto: Landkreis Saarlouis - David Nicola Schmitt Eine Einbahnstraßenregelung, Halteverbotszonen sowie vier Elternhaltestellen – die Pavillonstraße in Saarlouis hat kürzlich ein neues Gesicht bekommen. Die Vorschläge hierzu lieferten Schülerinnen und Schüler des dort ansässigen Max-Planck-Gymnasiums, die sich im Rahmen einer Zukunftswerkstatt „Schulwegplanung“ zusammengeschlossen hatten. Anlass hierzu war Unmut innerhalb der Schulgemeinschaft über die Verkehrssituation vor dem Haupteingang. Die umgesetzten Veränderungen hat die Projektgruppe kürzlich im Beisein des scheidenden Saarlouiser Oberbürgermeisters Peter Demmer sowie Landrat Patrik Lauer der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zu Beginn der Veranstaltung berichteten einige Schülerinnen und Schüler, wie sich die Situation über die Jahre zuspitzte: Insbesondere zu den Stoßzeiten haben sich die zu Fuß oder mit dem Rad ankommenden Kinder und Jugendlichen aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der Vielzahl der haltenden „Elterntaxis“ zunehmend unsicher gefühlt. Die Lösung: Eine neue Konzeption zur Schulwegplanung, die die Schulgemeinschaft gemeinsam mit dem Schulträger – dem Landkreis Saarlouis – erarbeitet und zusammen mit der Stadt Saarlouis umgesetzt hat.

Iim Februar dieses Jahres startete die Zukunftswerkstatt „Schulwegplanung“. Seitens des Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis nahmen 22 Schülervertretende der Klassen 5 bis 9, Schulleiter Christian Bravo Lanyi und die Schulelternsprecher am Projekt teil; für den Landkreis Saarlouis beteiligte sich Schulentwicklungsplanerin Natalie Sadik. Gemeinsam erarbeiteten sie eine Analyse der Verkehrssituation und entwickelten Lösungsvorschläge, die aus Sicht der Schülerinnen und Schüler für eine deutliche Verbesserung des Schulweges sorgen. 

MPG Straße 2Landrat Patrik Lauer (4. von rechts) und der Saarlouiser Oberbürgermeister Peter Demmer (5. von rechts) richteten ebenfalls ein paar Worte an die Anwesenden. Foto: Landkreis Saarlouis - David Nicola Schmitt Landrat Patrik Lauer hob die Rolle der Schülerinnen und Schüler im gesamten Prozess hervor: „Die Zukunftswerkstatt ,Schulwegplanung‘ zeigt auf wunderbare Art und Weise, dass Partizipation funktioniert. Die Projektgruppe hat großartige Ideen gesammelt und sich so für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden vor der Schule engagiert. Ganz besonders will ich mich bei unseren jungen Experten für ihren Einsatz bedanken.“

Schulentwicklungsplanerin Natalie Sadik ergänzte: „Die Planungen der Schülerinnen und Schüler haben mich sehr beeindruckt. Sie haben ein einfach umzusetzendes und intuitives Konzept entwickelt. Sie kennen ihre Schule und damit auch die Probleme wie kein anderer. Das zeigt wieder einmal, dass man jungen Menschen mehr Planung zutrauen kann.“

Die Stadt Saarlouis hat die von der Projektgruppe vorgebrachten Vorschläge zur Reduzierung der Verkehrssicherheit kürzlich umgesetzt: So wurde die Pavillonstraße, in der der Haupteingang der Schule liegt, nicht nur zu einer Tempo-30-Zone, sondern auch zu einer Einbahnstraße, die nur noch in Richtung Eisenhüttenstädter Allee befahren werden darf. Zudem wurde im Eingangsbereich der Schule ein absolutes Halteverbot eingerichtet; zur Sicherheit der Fußgänger dürfen Eltern ihre Kinder ab sofort nur noch an vier neu erschlossenen Elternhaltestellen absetzen. 

Der scheidende Saarlouiser Oberbürgermeister Peter Demmer richtete ebenfalls Lobesworte an die Schülerinnen und Schüler: „Obwohl heute mein letzter Tag als Oberbürgermeister von Saarlouis ist, war es mir wichtig, heute hier persönlich bei Euch zu sein. Dass wir heute die offizielle Einweihung der neuen Verkehrsführung rund um Eure Schule vornehmen können, ist zum allergrößten Teil Euer Verdienst. Ich bedanke mich ganz herzlich für den wirklich grandiosen Input, den ihr Landrat Lauer, der zuständigen Schulentwicklungsplanerin des Landkreises, Natalie Sadik, und mir geliefert habt. Die Ideen und Vorschläge waren überaus wertvoll, mit wenig Aufwand umzusetzen und zeigen bereits erste Erfolge. Ich bin sehr froh, dass ich meinen Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit für alle Schülerinnen und Schüler leisten konnte“.

Die neue Verkehrsführung ist zunächst für drei Monate provisorisch eingerichtet, damit nach Erprobung noch eventuelle Anpassungen erfolgen können. Wenn sich die umgesetzten Maßnahmen bewähren, werden die neuen Verkehrsschilder mit Bodenhülsen fest im Boden verankert. 

Die Arbeit der Projektgruppe geht indes weiter: Um die Einhaltung der neuen Verkehrsregeln kümmern sich unter anderem engagierte Schülerinnen und Schüler, die in ihrer neuen Rolle als Schülerlotsinnen und -lotsen Falschparker auf ihr Fehlverhalten hinweisen. So auch Niklas (11 Jahre, Klassenstufe 6) und Lara (12 Jahre, Klassenstufe 7). Beide berichten freudig: „Wir zeigen den Eltern, wo die Elternparkplätze sind, und leiten Falschparker um.“ Ideen für darüberhinausgehende Verkehrsverbesserungen hätte man ebenfalls, versicherten die beiden.


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