Tag des offenen Denkmals 2024 im Landkreis Saarlouis
Der diesjährige bundesweite Tag des offenen Denkmals findet am Sonntag, 8. September 2024, statt – dieses Mal unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Dabei richten sich die Scheinwerfer auf die historischen Wahrheiten und das aufklärerische Potenzial, das in diesen „Wahr-Zeichen“ steckt.
Von Wehr- und Festungsanlagen über Barock-Schlösser und Wallfahrtsorte bis hin zu einem alten römischen Quellheiligtum – in jedem Denkmal stecken viele verborgene Qualitäten, die Geschichte lebendig werden lassen. Der jährliche Wechsel des bundesweiten Mottos regt dazu an, immer wieder einen frischen Blick auf die geschichtsträchtigen Denkmäler zu werfen. Der Landkreis Saarlouis nimmt seit 1999 ununterbrochen an Tag des offenen Denkmals teil.
Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Städten des Landkreises sowie mit den ehrenamtlichen Denkmalbeauftragten ist ein vielseitiges und umfangreiches Programm entstanden. Im Kreis werden an diesem Tag insgesamt sieben Führungen bei fünf Denkmälern angeboten:
Die Burg Siersberg. Foto: Helmut Grein
Burg Siersberg – Wahrzeichen eines Ortes und einer Gemeinde
Die im 12. Jahrhundert erstmals erwähnte Burg Siersberg, einst eine zwischen dem Herzog von Lothringen und dem Erzbischof von Trier umstrittene Höhenburg mit mehreren Burgmannenhäusern, war lange Zeit Sitz eines lothringischen Amtes, zu dem die um die Burg gelegenen Orte Bürgen, Itzbach und Siersdorf gehörten. Als diese 1937 zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen wurden, gab die Burg als Wahrzeichen der Region der neuen Gemeinde Siersburg ihren Namen. Die Siersburg gehörte zu den größeren Wehranlagen der Region. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg mehrfach zerstört und ab dem 18. Jahrhundert war sie nach dem Verlust ihrer Funktion als Wehrbau und Verwaltungssitz eines lothringischen Amtes dem Verfall preisgegeben.
Treffpunkt zum geführten Rundgang ist um 16 Uhr am Eingangsbereich der Siersburg (alte Toranlage). Parkmöglichkeiten finden sich in Siersburg am Ende der Burgstraße (Zufahrt zum Stadion). Leiter des Rundgangs ist Helmut Grein. Die Führung dauert ca. 1,5 Stunden. Weitere Infos erteilt Giusy Vella, Landkreis Saarlous, Amt für Schulen, Kultur und Sport, 06831 444 426, giusy-vella@kreis-saarlouis.de.
Im Anschluss an die Führung findet ein halbstündiger Vortrag statt: Das Brudermordkreuz oder Küfers Kreuz zwischen Rehlingen und Siersburg. Das Denkmal in der „Quann“ erinnert an eine Mordtat innerhalb der Familie von Hausen, die 1766 geschah. Die Geschichte der Familie mit ihrem Sitz im Schloss in Rehlingen ist eng mit der Siersburg verbunden.
Ravelin V in der Festungsstadt Saarlouis
Teile der Befestigungsanlage von Saarlouis. Foto: Jürgen Baus
Die 1680 bis 1686 durch Ludwig XIV. nach Plänen von Sébastien Vauban erbaute Festung Saarlouis wurde nach Übergang an Preußen 1815 weiter ausgebaut. Vor etwa 25 Jahren begann die Kreisstadt Saarlouis mit der umfangreichen Sanierung und Rekonstruktion der historischen Festungsanlagen. Herausragende Maßnahmen des hierfür vom Stadtrat beschlossenen 45-Punkte-Programms waren die Wiederentstehung des Hornwerkgrabens, die Rekonstruktion des Ravelin V, sowie die Sanierung der Vauban-Insel und der Bastion VI. In einem Tonnengewölbe über der Bastion VI entstand ein kleiner Ausstellungsraum, in welchem anhand von historischen Fotografien und Plänen die Zusammenhänge hinsichtlich der Festungsanlage erläutert werden können. Die Baumaßnahmen wurden mit erheblichen Zuschüssen aus verschiedenen Förderprogrammen der EU, aus dem Bund-Länder-Programm zur Städtebauförderung sowie aus dem kommunalen Haushalt finanziert.
Treffpunkt zum geführten Rundgang durch die Festungsanlage ist um 14 Uhr in Saarlouis an dem Ravelin V, Ecke Vaubanstraße/Anton-Merziger-Ring am Tastmodell. Leiter des Rundgangs ist Jürgen Baus vom Amt für Stadtplanung und Denkmalpflege der Kreisstadt Saarlouis. Die Führung dauert ca. zwei Stunden. Weitere Infos gibt es unter Tel. 06831 443 322 oder per E-Mail: baus@saarlouis.de.
Die Wallfahrtskapelle auf dem Linslerhof: Foto: Landesdenkmalamt Saarland.
Wallfahrtskapelle St. Antonius und Linslerhof
Der 1154 erstmals urkundlich erwähnte Linslerhof hatte in seiner dem Hl. Laurentius geweihten Kapelle früh ein weithin bekanntes Wallfahrtsziel. Um 1750 wurde der Hl. Antonius Kapellenpatron, da nach seiner Anrufung eine Schweinepest-Epidemie eingedämmt worden war. Die heutige Kapelle aus dem 19. Jahrhundert fügt sich harmonisch in die Gesamtanlage des Linslerhofs ein, der von Wendelin und Brigitte von Boch-Galhau umfangreich saniert und durch neue Nutzung erhalten wurde.
Treffpunkte zur Kapellenführung und zum historischen Rundgang über den Linslerhof ist um 13 Uhr und um 16 Uhr ist an der Kapelle. Weitere Infos gibt es bei der Gemeinde Überherrn unter Tel. 06836 909 139 oder per E-Mail: kultur@ueberherrn.de.
Renaissance- und Barock-Schloss Fremersdorf
Schloss Fremersdorf in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Rossner.
Schloss Fremersdorf mit seinem Schlosspark liegt direkt an der Saar gegenüber von Merzig und befindet sich im Privatbesitz der Familie von Boch. Die einstige mittelalterliche Burganlage ist nicht erhalten. Sie wurde spätestens mit der Errichtung des Renaissanceschlosses um 1620 abgetragen. An dessen Stelle wiederum ließ Jean Gaspard Michel de Renauld 1797 einen Barockbau errichten. Zum Hauptgebäude mit Seitenflügel gehören Wirtschaftsgebäude und der Schlosspark mit Einfriedung. Vom Renaissanceschloss sind Fragmente der Umfassungsmauer und drei Türme mit Zeltdach erhalten.
Treffpunkt zu den je 1,5-stündigen Führungen ist um 11 Uhr und um 14 Uhr am Eingangstor zum Schlossareal. Der Fährweg ist fürs Parken nicht geeignet, an der Herrenstraße in Rehlingen-Siersburg-Fremersdorf stehen allerdings Parkmöglichkeiten zur Vefügung.
Besichtigungen sind nur innerhalb der Führungen möglich. Die maximale Teilnehmerzahl pro Führung beträgt 30 Personen. Eine Anmeldung ist erforderlich bis Samstag, 7. September 2024, an: ortskuratorium-saarbruecken@denkmalschutz.de. Weiter Informationen erteilt Michael Zimmer, DSD-Ortskuratorium Saarbrücken, unter Tel. 0157 347 687 12.
Der Sudelfels in Wallerfangen-Ihn. Foto: Landkreis Saarlouis.
Römisches Quellheiligtum am Sudelfels
Der Sudelfels zwischen Niedaltdorf und Ihn ist eine überregionale Sehenswürdigkeit. Der ausgegrabene Bezirk zeugt von den religiösen Vorstellungen und Praktiken der Menschen dort in den ersten Jahrhunderten nach Christus.
Der Treffpunkt zur Führung mit Dr. Barbara Ames-Adler ist um 14 Uhr am Tempelbezirk. Dieser liegt an der L354 zwischen Niedaltdorf und Ihn, Parkplatz und Zugang sind ausgeschildert. Weitere Informationen erteilt Giusy Vella, Landkreis Saarlouis, Amt für Schulen, Kultur und Sport unter Tel. 06831 444 426 oder unter E-Mail: giusy-vella@kreis-saarlouis.de.
Informationen zu den einzelnen Attraktionen finde sich auch unter folgendem Link: Denkmale in Saarlouis.