Modul "Miteinander - wie sonst"

Öffnung der Lebenswelt Schule zum gesellschaftlichem Umfeld

Unserem Schulentwicklungsprogramm liegt ein ganzheitliches Bildungsverständnis zugrunde. Kinder und Jugendliche erwerben Kompetenzen nicht ausschließlich durch formale Lernprozesse in einer Bildungs- und Ausbildungseinrichtung, sondern Wissen und Lernen findet überall in unterschiedlichster Weise statt. Das Programm schließt Gemeinschaft, soziales Leben, Stärkung der Persönlichkeit, Gestaltung der Freizeit, Partizipation und die Initiierung von Projekten mit ein. Außerschulische Partner wie Sportvereine, Künstler, Autoren und Musiker begleiten unser Programm.

Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume, ihre Interessen in den Schulalltag einfließen zu lassen, zum Beispiel durch eigenständige Projekte. Schule muss Verknüpfungen zwischen schulischer Lebenswelt und gesellschaftlichem Umfeld schaffen.

Durch die Einführung des G8-Gymnasiums mit dem erweiterten Nachmittagsunterricht und die Zunahme von Ganztagsangeboten erstreckt sich der Schulalltag der Kinder und Jugendlichen bis weit in den Nachmittag. Während die Schulräume und das Schulgelände einen immer größeren Anteil an der Lebenswelt eines Kindes und Jugendlichen einnehmen, wird die Aufenthaltsdauer an außerschulischen Orten insgesamt geringer.


Vielfalt in Schulen gestalten

Schulen und Schulverwaltungen schaffen die Rahmenbedingungen zur schulischen und sozialen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsbezügen. Die einzelnen Schulen müssen individuell passend und produktiv mit der Vielfalt der Schülerschaft umgehen. Neben schulorganisatorischen Veränderungen spielen die  Schülerinnen und Schüler selbst eine zentrale Rolle bei der Gestaltung des Umgangs miteinander.

Neben konkreten Einzelprojekten und  Maßnahmen werden auf drei Ebenen die Rahmenbedingungen in den Schulen erweitert.

  • Schulorganisatorische Veränderungen mit Einbezug des Schulfaches „Deutsch als Zweitsprache"
  • Schülerbezogene Projekte und Aktionen zur Stärkung des Bewusstseins und einer positiven Haltung für den Umgang mit Vielfalt
  • Zentrale Angebote für alle Schulen zur Information, Bewusstseinsbildung und als Impuls für eigenes Handel


Flucht und Migration - Asyl ist ein Menschenrecht

"Miteinander - wie sonst! Schulen und Schüler für Schüler", unter diesem Motto hat der Landkreis Saarlouis im Rahmen des Schulentwicklungsprogramms „Gemeinsam Schule gestalten" mit sieben Modellschulen ein großartiges Projekt gestartet. Es geht darum, verbesserte Rahmenbedingungen und konkrete Unterstützungsangebote zur schulischen und sozialen Integration von Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu entwickeln und umzusetzen.

Neben konkreten Einzelprojekten und Maßnahmen in den Modellschulen (Anne-Frank-Schule Saarlouis, Gemeinschaftsschule In den Fliesen Saarlouis, Martin-Luther-King-Schule, Max-Planck-Gymnasiums Saarlouis, Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis, Gymnasium am Stadtgarten Saarlouis und als kooperierende Grundschule die Schule im Vogelsang in Saarlouis) geht es darum, weitere Unterstützungsangebote in Kooperation mit Netzwerkpartnern zu erarbeiten und zu verwirklichen. Natalie Sadik, Schulentwicklungsplanerin beim Landkreis Saarlouis, veranstaltete Workshops im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes. Hintergrundinformation bot die viertägige Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht" von Pro Asyl. Unterstützt wurde sie von dem Netzwerk Entwicklungspolitik e. V. (NES).

Zunächst galt es, sich grundlegende Informationen zu beschaffen, um zu verstehen, warum Menschen aus ihrer Heimat flüchten und dabei ihr Leben riskieren. Dazu gehöre aber auch, zu ergründen, wie die Menschen sich fühlen, wenn sie in einer fremden Gesellschaft ankommen, deren Sprache sie nicht einmal verstehen, erläuterte Natalie Sadik. Schüler, Lehrer, Schoolworker und Netzwerkpartner versuchten deshalb in den Workshops zu ergründen, was man tun kann, um Flüchtlingen wie auch Migranten ohne Fluchthintergrund, das Ankommen zu erleichtern und ein aktives Miteinander in Schule und Freizeit zu ermöglichen. Als Landrat Patrik Lauer die Veranstaltung im Großen Sitzungssaal besuchte, herrschte geschäftiges Treiben.

Ein „Filmteam“, die „Medienwerkstatt 2“ der Martin-Luther-King-Schule, assistiert von Schoolworkerin Ute Lessel, Lehrer Dirk Leinenbach und Katharina Klasen vom Adolf-Bender-Zentrum, agierte recht selbständig. Zwecks Erstellung eines Filmbeitrages über syrische Flüchtlinge befragten Laura und Jessica gerade Jean-Philippe Baum von NES.

Der nächste „prominente“ Interviewpartner auf ihrer Liste war dann Landrat Patrik Lauer. Wie viele Flüchtlinge hat der Landkreis Saarlouis aufgenommen? Aus welchen Ländern kommen diese? Was macht der Landkreis, um den Flüchtlingen zu helfen? Wo sind sie untergebracht?  Sie stellten dem Landrat aber auch abschließend die Frage: „Was können wir Schüler tun, um den Flüchtlingen zu helfen?“ Auch von Natalie Sadik wollte das Filmteam erfahren, was sie noch geplant hat, damit den Schülern auch ihr Vorhaben gelingt, für ein gutes Miteinander aller Kulturen zu sorgen und dass das Motto „Schulen und Schüler für Schüler“ erfolgreich umgesetzt werden kann.

Filmteam der Martin-Luther-King-Schule

Amina Chekh Nabo von der Gemeinschaftsschule In den Fliesen in Saarlouis, die Türkisch, Kurdisch und Arabisch spricht, ist begeistert von dem Projekt und davon, wie Jugendliche in einer Art „Patenaktion“ sich für Neuankömmlinge einsetzen, ihnen helfen sich einzugewöhnen und nach Ideen suchen, wie die Schulgemeinschaft zusammenwächst. Bereitwillig erläutert sie Landrat Patrik Lauer das Ergebnis des Workshops mit ihrer Gruppe.   

Amina Chekh Nabo (rechts) erklärt Landrat Patrik Lauer, was die Schüler der Gemeinschaftsschule „In den Fliesen“ in Saarlouis im Workshop erarbeitet haben.  

Ansprechperson

Portrait_Natalie_Sadik
Natalie Sadik
Telefon: 06831/444-424
Kreisständehaus Kaiser-Wilhelm-Straße 6 66740 Saarlouis
  • Schulentwicklungsplanerin
  • Bildungsmanagerin
  • Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement