Modul StraßenART - Mobilität trifft Kunst
Das Thema Verkehr wird häufig ausschließlich unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit betrachtet. An Schulen und dem unmittelbaren Umfeld zeigt sich im Alltag jedoch, dass der Bereich Mobilität und Schule die Umwelt-, Sozial- und Gesundheitsaspekte stärker berücksichtigen muss.
Das Auto als Verkehrsmittel ist für viele Kinder und Jugendliche selbstverständlich. Schulwege zu Fuß, mit dem Fahrrad, stressfreie Bus- und Bahnfahrten haben sich reduziert. Das führt zu einem überhöhten und Schüler/innen und Anwohner gefährdenden Verkehrsaufkommen um das Schulumfeld herum, besonders zu den Stoßzeiten - bei Schulbeginn und Schulende.
Schulen haben tagtäglich mit dieser Problematik zu tun und sehen sich häufig den Beschwerden der Anwohner ausgesetzt. Die Verantwortlichkeit ist geteilt, da hier Schule und Schulträger, Schulgelände und öffentlicher Raum gleichermaßen beteiligt sind. Die Öffnung der Schulen zum gesellschaftlichen Umfeld und die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen in der Verkehrsplanung unter Einbezug von kreativen Gestaltungsmöglichkeiten motiviert Kinder und Jugendliche sich altersgerecht mit ihrer Mobilität und ihren Bedürfnissen an ihr Wohnumfeld auseinanderzusetzen. Die Akzeptanz des Mobilitätskonzeptes aller Beteiligten beim gemeinsamen Planen wird erhöht.
Somit kann eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens erreicht werden und damit einhergehend einerseits Gefahrenquellen verringert und andererseits Bewusstsein für nachhaltige Mobilität gestärkt werden.
Martin-Luther-King-Schule in Saarlouis
Pressebericht vom 9. Juli 2014
Schon lange ist die Verkehrssituation vor der Martin-Luther-King-Schule angespannt. Vor allem zu Beginn und Ende des Schultages kommt es durch anfahrende und parkende Autos zu Engpässen in der schmalen Kreuzbergstraße, die sowohl Schüler als auch deren Eltern, Lehrer und die Anwohner belasten. Schulleiter Bernd Schmitz nahm das zum Anlass, gemeinsam mit dem Landkreis als Schulträger ein Mobilitätskonzept zu erarbeiten.
Wichtig hierbei war für Schulentwicklungsplanerin Natalie Sadik, alle beteiligten Gruppen, natürlich insbesondere die Schülerinnen und Schüler bereits zu Beginn der Planung mit ins Boot zu nehmen. Unterstützt von Sadik entwickelten Schüler, Lehrer, Anwohner und die Ortspolizeibehörde gemeinsam in einer Zukunftswerkstatt das Projekt „StraßenART – Mobilität trifft Kunst“. Lebensgroße Schülerfiguren aus Metall, unter Anleitung von Lioba Amann entworfen, machen jetzt im gesamten Umfeld auf die Schule aufmerksam. Zudem wurde der Schuleingangsbereich als autofreie Zone künstlerisch gestaltet.
Und schließlich wurde der nur 80 m entfernte Parkplatz zur „Tschüss-Haltestelle“ umfunktioniert. Bunte Bodenmarkierungen zeigen den Weg dorthin, sogenannte „Elternlotsen“ weisen die anfahrenden Eltern in den ersten Wochen ein. Auch Elternbriefe werden verteilt mit dem dringenden Appell, die Kinder eben nicht direkt vor der Schule aus dem Auto rauszulassen. Landrat Patrik Lauer ist begeistert vom Ideenreichtum der Schüler. „Wir haben mit den Zukunftswerkstätten schon viel Gutes leisten können zur Gestaltung der Schulen als Lern- und Lebensraum. Mit diesem Projekt gehen wir einen neuen Schritt, wir überschreiten die Grenze des Schulgeländes hin in den öffentlichen Raum.“
Damit seien die Verantwortlichkeiten geteilt. „Gemeinsam mit Anwohnern, Eltern, Lehrern und Stadt wollen wir das unmittelbare Schulumfeld so gestalten, dass einerseits Gefahrenquellen verringert werden, andererseits die Wohnqualität im angrenzenden Bereich erhöht wird.“ Ein dauerhafter Prozess, wie Schulleiter Schmitz versichert. Das Projekt gehe weiter. Geplant sei die Entwicklung eines Radwegekonzeptes. Natürlich wieder mit Partizipation der Schüler, und zwar der Martin-Luther-King-Schule, der Grundschule Fraulautern und des Max-Planck-Gymnasiums. Denn „die Sicherheit der Kinder liegt uns am Herzen“, resümierte Salvatore bei der Präsentation von „StraßenART- Mobiltät trifft Kunst“.
Projektpräsentation zum Download
"Tschüss-Haltestelle" an der Martin-Luther-King-Schule:
Hier sollen die Eltern parken, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen oder dort abholen.
Ansprechperson
- Schulentwicklungsplanerin
- Bildungsmanagerin
- Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement