Schüler verbessern die Verkehrssituation auf ihrem Schulweg
Die Schülerinnen und Schüler des Robert-Schumann-Gymnasiums Saarlouis sind aktiv geworden, denn sie haben ein Problem: zu viel Verkehr im Umfeld ihrer Schule. Insbesondere zu den Stoßzeiten zu Schulbeginn und Schulende kommt es zu einem stark gefährdenden und umweltbelastenden Verkehrsaufkommen. Aufgrund der Lage der Schule in einem Stadtteil, in dem zahlreiche weitere Behörden, Schulen und das Krankenhaus liegen, sind nicht nur Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, sondern auch Berufstätige und Parkplatzsuchende Grund für dieses überhöhte Verkehrsaufkommen. Ein weiter Gefahrenpunkt ist das Überqueren der viel befahrenen Titzstraße vom Kleinen Markt kommend zur Schule. Zwar gibt es eine Unterführung, diese wird jedoch von vielen Schülerinnen und Schülern als unheimlich empfunden und deshalb aus Angst gemieden.
Die Situation ist so angespannt und gefährdend für die Schulgemeinschaft geworden, dass die Schule um Unterstützung zur Planung eines sicheren Schulwegkonzeptes in Zusammenarbeit mit dem Landkreis als Schulträger und der Stadt Saarlouis sowie der Polizei gebeten hat.
In einer Zukunftswerkstatt zur Schulwegplanung im Rahmen des Aktionsjahres „Mobilität und Nachhaltigkeit“ haben seit März 22 Schülervertreter aus den Klassenstufen fünf bis zwölf zusammen mit dem Schulleiter Uwe Peters und der Schulentwicklerin des Landkreises, Natalie Sadik, eine intensive Analyse der Verkehrssituation durchgeführt und Lösungsvorschläge entwickelt. Zu den umfangreichen Lösungsansätzen zählen dabei eine neue Einbahnstraßenregelung vor der Schule, eine Halteverbotszone vor der Turnhalle sowie die Umwandlung von kostenfreien Parkplätzen in eine Kurzzeit-Haltestelle zum Ein- und Aussteigen („Kiss-and-go-Haltestelle“).
Für die Einmündung Gymnasialstraße/Titzstraße schlugen die Planenden eine Verkehrsinsel vor, welche den ein- und ausfahrenden Verkehr regeln soll. Die Unterführung soll zugunsten eines Übergangs über die Titzstraße gesperrt und zuletzt soll eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h für den Autoverkehr auf Titzstraße und Prälat-Subtil-Ring von der Einmündung Gutenbergstraße bis zur Einmündung zur St.Elisabeth-Klinik bei zusätzlicher Installation einer stationären Geschwindigkeitskontrolle unmittelbar vor der Schule eingeführt werden.
Im Anschluss an die Ideenfindungs- und Planungsphase präsentierten die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerschaft, die Elternvertreter und die Schulleitung in Zusammenarbeit mit Schulentwicklerin Natalie Sadik dem Landrat des Landkreises Saarlouis, Patrik Lauer, sowie dem Oberbürgermeister der Stadt Saarlouis, Peter Demmer und weiteren Vertretern von Ordnungsamt und Polizei ihre Lösungsansätze. Nach einer Begehung vor Ort konnte Demmer der Schulgemeinschaft schnell Zusagen zur Übernahme zahlreicher Lösungsvorschläge der Projektgruppe machen. So wurden schon zu Schuljahresbeginn die neue Einbahnstraßenregelung und die neue Verkehrsinsel umgesetzt, auch das Einrichten eines Übergangs wurde überprüft. Im Rahmen dieses Beteiligungsprojektes konnte durch die Vernetzung aller Akteure eine erhebliche Verbesserung der Verkehrssituation, nicht nur für ankommende Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Anwohner erreicht werden.