35.000 Unterschriften für Verbot von Bordellwerbung übergeben

Veröffentlicht am: 21.10.2019

Die Landesarbeitsgemeinschaft Kommunale Frauenbeauftragte Saarland hat am Internationalen Weltmädchentag bei einem Termin in der Staatskanzlei 35.040 Unterschriften für ein Verbot von Bordellwerbung an den saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans, kurzfristig vertreten durch Ministerin Monika Bachmann, übergeben. Über 2500 davon sind handschriftliche Unterschriften von Saarländerinnen und Saarländern, die z.B. auf Veranstaltungen der Frauenbeauftragten über die Petition informiert wurden.

Dieses Anliegen wird u.a. von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Familienministerin Monika Bachmann, dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Uwe Conradt, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, dem Saarlouiser Landrat Patrik Lauer sowie allen anderen Landräten bzw. Landrätin des Saarlandes mitgetragen.

bordell_werbung_verbot Die kommunalen Frauenbeauftragten haben die Petition am 8. März, dem Weltfrauentag 2019, gestartet, um gegen die allgegenwärtige Bordellwerbung vorzugehen. In vielen Städten und Gemeinden werben Bordellbetriebe massiv auf riesigen Plakatwänden und mobilen Werbeflächen, oft in den Innenstädten und teils sogar direkt vor Schulen. So preisen sie Frauen als Ware an oder setzen sie mit käuflichen Produkten gleich. Dies ist ein Angriff auf die Würde von Frauen und verschleiert die Realität des Gewerbes.
Diese Bordellwerbung unterminiert mit ihren Versprechungen und Angeboten zudem die wichtigsten Inhalte des Prostituiertenschutzgesetzes: das Selbstbestimmungsrecht der Sexarbeiterinnen und den Schutz vor Zwang, Ausbeutung und gesundheitsgefährdenden Praktiken. Die Botschaft an die Freier, überall noch günstigere, noch „geilere“ Angebote zu finden, verschlechtert die ohnehin schon riskanten Arbeitsbedingungen. Auch der Jugendschutz ist gefährdet, denn die unvermeidbare Konfrontation mit Sexkaufwerbung vermittelt Kindern und Jugendlichen den Eindruck, dass die Arbeit in Bordellen glamourös sei, dass die Bezeichnung „Hure“ auf selbstbewusste, hübsche und offenherzige Mädchen zutreffen könnte und dass Jungen erste romantische Erfahrungen kaufen könnten.  

Bordellwerbung ist kein positives Aushängeschild für unser Saarland. Das Saarland wird im Zusammenhang mit Prostitution als der ‚Puff Europas‘ bezeichnet. Das schadet unserem Land und der Attraktivität des Saarlandes als Tourismusziel und Wirtschaftsstandort.

Die gesamte Petition finden Sie hier: https://www.frauenbeauftragte.saarland/fbs/uploads/2019/03/Petition_Kontakte_Datensch_Liste_07mrz2019.pdf