Projekt Gemeinsam aktiv und inklusiv im Landkreis Saarlouis

Veröffentlicht am: 21.02.2017

Seit 2016 läuft das Projekt „Gemeinsam aktiv und inklusiv im Landkreis Saarlouis" der AWO Saarland in Kooperation mit dem Landkreis Saarlouis, der Lebenshilfe und der Reha GmbH in Lebach. Die Kooperationspartner sind nun in einer inklusiven Pressekonferenz zusammengekommen, um eine Bilanz des ersten Projektjahres zu ziehen und die weitere Planung vorzustellen.

Klares Ziel des Projekts ist es, Inklusion zu etwas Alltäglichem werden zu lassen. „Wir möchten erreichen, dass ein Aufeinandertreffen von behinderten und nichtbehinderten Menschen normal wird“, erklärt Landrat Patrik Lauer. „Aber das ist ganz klar ein Langzeitprozess, der nicht von heute auf morgen stattfinden kann.“ Bürger, Vereine, Organisationen und Institutionen sind daher ausdrücklich eingeladen, ihre Ideen und Wünschen einzubringen. Selbstverständlich richtet sich dieses Angebote auch an alle Personen mit Handicap.

Im Rückblick gab es von den Seiten der beteiligten Projektpartner viel Lob für das erste Projektjahr. Diethard Geber, Direktor der AWO für den Verbund für Integration und Bildung, hob die kurzfristigen und unbürokratischen Planungen und Umsetzungen hervor: „Die großen Verbände der Behindertenhilfe arbeiten nun verstärkt miteinander.“ Barbara Blaumeiser, Reha GmbH, war begeistert von den vielen neuen Ideen, inspiriert beispielsweise durch die Fachtagung zur Leichten Sprache. „Bei jedem Treffen mit den Partnern hat man einfach gemerkt, dass alle mit Herzblut bei der Sache sind. Der Fokus liegt auf den Menschen, da ziehen wir alle am gleichen Strang.“

Aber man hat aus den Aktionen des Jahres 2016 auch gelernt: „Im ersten Projektjahr haben sich viele Veranstaltungen auf die Woche der Inklusion konzentriert. Das war für alle Beteiligten sehr anstrengend. Daher sollen 2017 über das gesamte Jahr kontinuierlich Veranstaltungen stattfinden“, kommentiert Geber.

Dass das inklusive Konzert EINklang ein voller Erfolg war, da sind sich alle Projektpartner einig. „Es war aber nicht nur toll, was auf der Bühne passiert ist. Hinter der Bühne fand sozusagen ‚Inklusion in Kürze‘ statt“, fasst Elke Müller, Projektleiterin bei der AWO zusammen. „Bei der gemeinsamen Generalprobe sind sich alle ganz ungezwungen näher gekommen, das war schön zu beobachten.“ Dass das Konzert am 28. Oktober im Dillinger Lokschuppen zum zweiten Mal steigt, freut Nicole Ecker von der Reha GmbH besonders. Sie hat 2016 mit dem Reha-Chor den ersten Platz in der Kategorie ‚Gruppe‘ gewonnen: „Mit Behinderung wird man oft nicht so als Mensch wahrgenommen, bei EINklang hat das aber keine Rolle gespielt.“ Im Vorfeld des diesjährigen Konzerts sind mehrere Probeworkshops geplant.

Während der inklusiven Woche hat im Dezember 2016 ein eintägiger Weihnachtsmarkt stattgefunden, bei dem das Café Courage für die Verpflegung zuständig war. 2017 wird stattdessen ein mehrtägiges barrierefreies Herbst-Zelt auf der Französischen Straße organisiert. Dabei sollen Kochaktionen, Lesungen in leichter Sprache und weitere Aktivitäten stattfinden.

Außerdem laufen momentan noch Gespräche, wie sich die Projektpartner in bereits bestehenden Veranstaltungen und Feste einbinden können. Vorbild dafür ist die Lebenshilfe in Saarwellingen. Geschäftsführer Uwe Nisius erkläutert: „In Saarwellingen ist es mittlerweile selbstverständlich, dass wir uns in Feste in der Gemeinde einklinken.“ Gleichzeitig wird das von der Lebenshilfe organisierte Sommerfest von den Mitbürgern sehr gut angenommen.

Für Verwaltungen, Kommunen, Vereine und Organisationen veranstaltet die AWO eine Schulungsreihe zum Thema Inklusion in vier verschiedenen Modulen.

Weitere Informationen zum Projekt unter www.sls-fuer-alle.de. Hier sind alle geplanten Veranstaltungen für 2017 hinterlegt. Die Homepage wird ständig aktualisiert.

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Saarlouis, den 21. Februar 2017

pdl