Landrat Patrik Lauer weiht Labor für Offenes Experimentieren an der Schule am Römerkastell in Dillingen ein
Landrat Patrik Lauer und der Kartesische Taucher. Foto: Landkreis Saarlouis/Sven Kretzschmar Ein Wunderland für junge Forscherinnen und Forscher – so könnte man das Labor für Offenes Experimentieren nennen, das kürzlich an der Gemeinschaftsschule am Römerkastell in Dillingen eingeweiht wurde. Einen mittleren fünfstelligen Betrag hat der Landkreis als Schulträger in dieses Projekt investiert, um die Schülerinnen und Schüler möglichst früh für naturwissenschaftliches Lernen, Methoden und Verstehen zu begeistern. Gemeinsam mit Schulleiter Dr. Michael Faust, dem Dillinger Bürgermeister Franz-Josef Berg und Prof. Dr. Markus Peschel konnte Landrat Patrik Lauer kürzlich das neue Labor eröffnen.
Die Konzeption dieses neuen Labors war möglich durch die gute Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Didaktik des Sachunterrichts von Prof. Dr. Peschel und seinem Team an der Universität des Saarlandes. Dort hat man GOFEX und viele weitere spannende Didaktik-Projekte entwickelt, um naturwissenschaftliches Lernen gezielt zu fördern. GOFEX steht eigentlich für „Grundschullabor für Offenes Experimentieren“. Die Schule am Römerkastell konnte als weiterführende Schule das Konzept des Labors adaptieren, da sie ihr neues Labor ihren fünften und sechsten Klassen zur Verfügung stellen wird. Die Klassenstufen schließen unmittelbar an die Grundschule an. Das Labor schließt aber nicht nur die Arbeit mit Kindern ein, sondern auch die Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern, die in Dillingen in enger Kooperation mit Prof. Dr. Peschels Arbeitsgruppe, z. B. in Form von Fortbildungen, vollzogen wird. Darüber hinaus integriert die Schule am Römerkastell auch die Ausbildung von Lehramtsstudierenden in die Arbeit mit dem Labor. Der Schule am Römerkastell wurde im Rahmen der Eröffnung eine GOFEX-Plakette überreicht. Foto: Landkreis Saarlouis/Sven Kretzschmar
Was in dem Labor alles möglich ist, konnte man bei der Einweihung eindrucksvoll beobachten. Nach der Begrüßung durch den Schulleiter und Grußworte von Landrat Lauer und Bürgermeister Berg gab Professor Peschel den Gästen einen spannenden Einblick in das Konzept des GOFEX – zuerst mit einer theoretischen Präsentation, dann mit einem anschließenden praktischen Teil. Nicht nur der Landrat, sondern vor allem die anwesenden Schülerinnen und Schüler hatten hier ihren Spaß am Experimentieren, Beobachten und Entdecken, am Rätseln und am Erklärungen suchen – und bestimmt auch ein bisschen am Spielen mit Wasser. Beim Experiment des „Kartesischen Tauchers“ (auch „Flaschenteufel“ genannt) ging es um die Beobachtung, dass Flüssigkeiten nicht komprimierbar sind, Gase hingegen schon. Für dieses Experiment füllt man eine Plastikflasche voll Wasser und steckt einen kleinen, mit Luft gefüllten Gegenstand hinein und verschließt die Flasche. Drückt man auf die Mitte der Flasche, lässt sich beobachten, dass der Gegenstand nach unten auf den Flaschenboden sinkt. Lässt man die Flasche los, steigt der Gegenstand wieder nach oben. Im Anschluss an das Experiment ging man dazu noch in eine gemeinsame Reflexion.
Professor Peschel im Gespräch mit Monika Braun, Dezernentin für Bildung und Bauen. Foto: Landkreis Saarlouis/Sven Kretzschmar Sowohl Professor Peschel als auch Dr. Faust und der Saarlouiser Landrat unterstrichen den Wert einer solchen Lernumgebung. Diese verwandele die Schule von der klassischen Lernanstalt zu einem Ort des sozialen Miteinanders, an dem man ein gemeinsames Verständnis von Wissenschaft entwickeln kann.
„Ein solches Labor ist gut geeignet für das Lernen in Gruppen“, sagte Landrat Patrik Lauer, „weil hier ein Netzwerk entsteht, welches Bildung und Orientierung bietet – und dadurch einen Mehrwert schafft. Nicht nur reden, sondern auch machen, gute Didaktik und viel Einsatz, das ist der Ausgangspunkt für eine Welt voller kleiner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier in unserem schönen Landkreis.“
Dass diese Art des gemeinsamen Lernens gut für die Entwicklung und das Weltverständnis von Kindern sei, unterstrichen Schulleiter Dr. Faust und Professor Peschel. Letzterer wies in dem Zusammenhang auch darauf hin, dass Experimentieren zwar dauert, aber keine Zeit kostet, da „Kosten“ hier der völlig falsche Begriff sei. In einem Labor wie diesem stehe Qualität über Quantität. Dadurch fielen die hier getätigten Investitionen auf einen fruchtbaren Boden.
Zum Abschluss der Einweihung gab es für alle Anwesenden noch ein besonderes Highlight: Die Schule am Römerkastell unterstützt ihre Schülerinnen und Schülern nicht nur beim Beschreiten außergewöhnlicher Lernwege, sondern auch beim Gründen kleiner Schülerfirmen. Eine solche sorgte im Rahmen der Einweihung für ein abwechslungsreiches Catering. Nach dem wissenschaftlichen Entdecken ließ man den Vormittag so bei der einen oder anderen kulinarischen Entdeckung ausklingen.
Catering von Schülerinnen und Schülern der Schule am Römerkastell. Auf gesundes Schulessen wird großer Wert gelegt. Foto: Landkreis Saarlouis/Sven Kretzschmar