Frauennetzwerk weist mit „Lebendigen Statuen“ auf ungleiche Bezahlung hin
Gruppenfoto der "Lebendigen Statuen" in der Fußgängerzone der Saarlouiser Innenstadt. Foto: Landkreis Saarlouis/Sven Kretzschmar Kürzlich fand der jährliche bundesweite Equal Pay Day statt, an dem auf die Ungleichheit in der Bezahlung zwischen Mann und Frau aufmerksam gemacht wird. In der Französischen Straße in Saarlouis veranstaltete das Frauennetzwerk Saarlouis die Aktion „Lebendige Statuen“. Hier wurden Berufspaare aus Frauen und Männern abgebildet, die aus den Bereichen Architektur, Floristik, Koch/Köchin und dem Malerhandwerk kamen. Jeweils zur Information hatten die einzelnen „Statuen“ Hinweisschilder umhängen, auf denen ihr Brutto-Einkommen zu sehen war. Hierbei zeigte sich: Allein unter diesen vier Berufsbildern beträgt der höchste Einkommensunterschied über 22% – und das bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit.
Und dass Frauen weniger verdienen, liegt nicht nur an den Verdienstunterschieden zwischen den Geschlechtern in gleichen Positionen. Ursachen sind beispielsweise auch die schlechtere Bezahlung in klassischen ‚Frauenberufen‘ (z.B. in der Pflege), die Unterrepräsentanz in Führungspositionen und die vermehrte Beschäftigung in Teilzeit und Mini-Jobs.
Geringer Verdienst führt zu geringer Rente. Viele Frauen sind daher von Altersarmut betroffen. Aus diesem Grund setzt sich das Frauennetzwerk insgesamt für die Anerkennung und die Aufwertung frauentypischer Berufe ein. Weitere konkrete Forderungen des Frauennetzwerkes lauten: gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, durchschaubare Tarifverträge, sowie die Abschaffung von Mini-Jobs und steuerlicher Fehlanreize.
Berufspaar Maler/Malerin. Foto: Landkreis Saarlouis/Sven Kretzschmar Berufspaar Köchin/Koch. Foto: Landkreis Saarlouis/Sven Kretzschmar Berufspaar Architekten/Architektin. Foto: Landkreis Saarlouis/Sven Kretzschmar Berufspaar Floristin/Florist. Foto: Landkreis Saarlouis/Sven Kretzschmar
Zum Frauennetzwerk Saarlouis gehören unter anderem die Frauenbeauftrage des Landkreises Saarlouis, Astrid Brettnacher, und die Frauenbeauftragte der Stadt Saarlouis, Sigrid Gehl.