Aktion gegen Verschwendung: Saarlouiser Schüler kochen mit geretteten Lebensmitteln
Schülerinnen und Schüler des Saarlouiser Stadtgartengymnasiums (SGS), Staatssekretär Sebastian Thul und der Saarlouiser Landrat Patrik Lauer haben unter der Anleitung von Küchenmeister Jonas Schwed den Kochlöffel geschwungen. Die Besonderheit – gekocht wurde nur mit so genannten „geretteten“ Lebensmitteln.
Unsere Lebensmittel sind wertvoll, in ihnen stecken Ressourcen und viel Arbeit. Doch jedes Jahr landen ca. 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Die Gründe: Sie entsprechen nicht den Anforderungen, sind zu klein, zu krumm oder das Mindesthaltbarkeitsdatum ist zu nah oder knapp vorbei. Auch wenn die Ware in Ordnung und genießbar ist, landet sie dennoch im Müll.
Um ein Bewusstsein dafür zu schaffen und zu zeigen, wie man die Verschwendung reduzieren kann, hat Fabienne Ebertz im vergangenen Jahr den „Rettermarkt Rettich“ in Saarlouis eröffnet. In ihrem Geschäft bietet sie gerettete Lebensmittel zum kleinen Preis an. Zu Beginn des Aktionstages gegen Lebensmittelverschwendung, den das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz gemeinsam mit dem SGS und dem Landkreis organisiert hat, gab Fabienne Ebertz den Teilnehmerinnen und Teilnehmen in ihrem Laden einen kleinen Überblick, welche Artikel in ihrem Laden zu finden sind: Backwaren vom Vortag, Obst, Gemüse, Getränke, aber auch Pflanzen zweiter Wahl.
Sie erklärte den jungen Leuten: „Es ist bewiesen, dass sich Lebensmittel weitaus länger halten, als es das gesetzlich vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum vorgibt.“ Um festzustellen, ob Lebensmittel noch genießbar sind, gab die Jungunternehmerin folgende Tipps: „Vertraue auf deine Sinne! Schau dir das Produkt genau an, rieche daran, fass es an, probiere es im Zweifelsfall. Riecht es komisch, fühlt es sich schmierig an, zeigt es Verfärbungen oder schmeckt es anders als gewohnt: Weg damit! Falls nicht, dann kannst du es in der Regel noch essen.“
Nach dem Einkauf im Retterladen wurde die Küche am SGS gestürmt. Ab hier übernahm Küchenmeister Jonas Schwed vom Partyservice Schwed – Natürliche Kochkunst GmbH das Zepter und teilte die Teilnehmerinnen und Teilnehme in verschiedene Arbeitsgruppen ein. Staatssekretär Thul und Landrat Lauer durften ihre Fähigkeiten beim Kartoffelschälen unter Beweis stellen und gehörten somit zum Team „Dibbelabbes“. Die weiteren Teams beschäftigen sich mit der Zubereitung von Salatvariationen, einer großen Schüssel Obstsalat und Arme-Ritter-Aufläufen.
Es wurde viel geschnippelt, gerührt, probiert und es wurden viele Fragen gestellt. Der Spaß kam beim gemeinsamen Kochen natürlich auch nicht zu kurz. Staatssekretär Thul und Landrat Lauer waren begeistert von dem Interesse der Schülerinnen und Schüler am Thema Lebensmittelverschwendung. „Selber Kochen ist gelebter Umweltschutz auf dem Teller und so können wir auch einen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten. Wir können selber entscheiden, welche Produkte wir für die Verarbeitung wählen, welche Zutaten wir in unseren Mahlzeiten haben möchten und viel Geld wir bereit sind für gesunde Ernährung auszugeben. Es ist wichtig für alle Generationen, den Zusammenhang zwischen Klima und Essen sowie den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln zu verstehen. Denn nicht nur in der Erzeugung von Lebensmitteln, sondern auch in deren Entsorgung stecken viel Arbeit und Energie“, so Landrat Patrik Lauer.