Saarland ist bundesweit Vorreiter im Ausbau gesundheitsförderlicher Strukturen
Der Regionalverband Saarbrücken und der Landkreis Saarlouis sind bundesweit die ersten Antragsteller beim Kommunalen Förderprogramm der gesetzlichen Krankenkassen. Die saarländischen Kranken-kassen begrüßen das Engagement der Landkreise sehr und sehen die Annahme des Kooperationsangebots als wichtigen Schritt, um die Gesundheitsförderung im Sinne von Bürgern und Versicherten auszubauen. Auch die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann zeigt sich erfreut: „Das Engagement des Regionalverbands Saarbrücken und des Landkreises Saarlouis ist wirklich sehr lobenswert. Denn nur, wenn das volle Potential des Förderprogramms aus-geschöpft wird, können alle saarländischen Bürger und Versicherte von besse-ren Gesundheitsstrukturen profitieren.“
Mit insgesamt 840.000 Euro unterstützen die gesetzlichen Krankenkassen im Saarland in den nächsten fünf Jahren den Aufbau von gesundheitsförderlichen Strukturen in Landkreisen und Kommunen. Hierfür erhalten antragsberechtigte Landkreise über fünf Jahre eine strukturelle Förderung. Diese beinhaltet finan-zielle und personelle Ressourcen zur Koordination und Vernetzung sowie Bera-tung. Auf der Grundlage eines vom Robert Koch-Instituts entwickelten Indexes erhalten Landkreise mit einem besonders hohen Bedarf an gesundheitsförderli-chen Angeboten eine Unterstützung. Im Saarland sind vier der sechs Landkreise antragsberechtigt. Je Landkreis stehen für die gesamte Förderphase bis zu 210.000 Euro zur Verfügung. Die Förderung erfolgt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a Abs. 3 SGB V. Neben dem Regionalverband und dem Landkreis Saar-louis befasst sich auch der Landkreis Merzig-Wadern derzeit mit der Beantra-gung der Strukturförderung durch die gesetzlichen Krankenkassen.
Regionalverband Saarbrücken
Der Regionalverband Saarbrücken ist mit rund 330.000 Einwohnern der größte Landkreis im Saarland. Mit Hilfe der Unterstützung durch die gesetzlichen Kran-kenkassen wird der Regionalverband eine nachhaltige Bestands- und Bedarfsa-nalyse der bestehenden gesundheitsfördernden Strukturen erstellen. Hierfür ist zum Januar 2020 eine koordinierende Stelle geschaffen worden. Darüber hinaus wird die Stelle ein Netzwerk ausbauen, das den Austausch der relevanten Ak-teure in der Prävention im Regionalverband unterstützt. So soll beispielsweise ein regelmäßiges Treffen der regionalverbandsangehörigen Seniorenbeiräte etabliert werden. „Vor dem Hintergrund der insgesamt schrumpfenden und alternden Bevölkerung wird der interkommunalen Kommunikation und Koope-ration in Zukunft eine wachsende Bedeutung für eine gemeinsame Strategie-entwicklung zur Vorhaltung technischer und sozialer Infrastrukturangebote zu-kommen. Der Regionalverband ist bereits Teilnehmer in vielen Gremien der Gesundheitsförderung und Prävention. Ich sehe es als großen Gewinn an, wenn eine koordinierende Stelle diese und alle weiteren bestehenden lokalen Akteu-re mit einbindet und vernetzt“, erklärt Peter Gillo, Regionalverbandsdirektor des Regionalverbandes Saarbrücken
Landkreis Saarlouis
Auch der Landkreis Saarlouis möchte das kommunale Gesundheitsangebot für seine Bürger ausbauen. Hierzu wurde eine Stabsstelle eingerichtet, die zielgrup-pen- und themenspezifische Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prä-vention konzipiert. Die Stabstelle wird insbesondere die Zusammenarbeit zwi-schen den verschiedenen Partnern koordinieren und genaue Bereiche der Zu-sammenarbeit definieren. „Gesundheitsförderung und Prävention haben im Landkreis Saarlouis einen hohen Stellenwert. Es gibt bereits eine Vielzahl von Angeboten und Akteuren, die sich mit dem Thema beschäftigen. Diese wollen wir sinnvoll vernetzen und bedarfsgerecht neue Angebote entwickeln. Im Sinne eines partizipativen Ansatzes sollen sich die Bürgerinnen und Bürger im Land-kreis bei der Ausgestaltung aktiv selbst beteiligen können. Dadurch wollen wir sicherstellen, dass Nachfrage und Angebote auch zueinander passen. Durch die tatkräftige Unterstützung der gesetzlichen Krankenkassen werden wir diese koordinierende Aufgabe mit unserer neuen Stabstelle nun angehen“, sagt Patrik Lauer, Landrat des Landkreises Saarlouis.
Neben der strukturellen Förderung haben zusätzlich alle Landkreise im Saarland die Möglichkeit, eine Förderung von Projekten für vulnerable Zielgruppen zu erhalten. Das GKV-Bündnis für Gesundheit hat in jedem Bundesland ein Pro-grammbüro als zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Interessierte Kommunen er-halten dort Informationen zum Kommunalen Förderprogramm und zur Antrag-stellung. Im Saarland ist das Programmbüro bei der KNAPPSCHAFT angesiedelt. Weitere Informationen zum Kommunalen Förderprogramm und den Förderbe-dingungen erhalten Sie unter www.gkv-buendnis.de/programmbuero-SL.